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Integratives Theaterprojekt Eisleben

Die DIE ENTDECKUNG VON NEULAND - ein integratives Theaterprojekt für Menschen ab 15 Jahren


INTERVIEW mit den NEULAND-Teilnehmenden Anamaria Grigoriu, Zahra Mehrabani und Yonas Alem, geführt von NEULAND-Teilnehmerin Antje Mindl-Mohr


DIE ENTDECKUNG VON NEULAND ist ein integratives Theaterprojekt des Theaters Eisleben. Es richtet sich an Menschen ab 15 Jahren aller Nationalitäten und kulturellen Prägungen. Wer mitmachen möchte, muss weder deutsch sprechen, noch Theatererfahrungen mitbringen. Neugier auf Neues und die Lust am gemeinsamen Spiel sind gefragt. Als Gruppe setzen sich die Teilnehmenden mit Themen ihrer Alltagswelt auseinander und erarbeiten gemeinsam ein Theaterstück. Das Finden und Zusammenstellen von Material, das Spielen in unterschiedlichen Sprachen und die Präsentation für ein Publikum bedeuten natürlich eine große Herausforderung, zugleich aber auch die Chance, gemeinsam eine Menge positiver Erfahrungen zu sammeln. Das Projekt zeichnet sich dahingehend besonders durch die friedvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten aus. Alle Mitwirkenden gehen ausnahmslos freundlich und zuvorkommend miteinander um. Sie begegnen sich auf Augenhöhe und bestärken sich gegenseitig in ihrem Selbstbewusstsein. Eine Trennung der Geschlechter gibt es nicht. Alle sind offen, interessiert und gleichberechtigt. Der Austausch von politischen, kulturellen und persönlichen Themen fördert eine geistige Öffnung innerhalb der Gruppe. Das gemeinsame Theaterspielen eröffnet Perspektiven und verbindet. In der nächste Runde, die im Februar starten soll, möchte die Gruppe sich mit HAMLET von William Shakespeare beschäftigen.

Antje Mindl-Mohr: Wer bist du?

Anamaria Grigoriu: Ich bin Anamaria Grigoriu und bin 29 Jahre alt, komme aus Rumänien, wohne aber jetzt in Sangerhausen.

Zahra Mehrabani: Hi. Ich heiße Zahra Mehrabani. Ich komme aus Afghanistan.Ich bin 17 Jahre alt. Ich lebe in Sangerhausen.

Yonas Alem: Mein Name ist Yonas Alem. Ich komme aus Eritrea, bin 18 Jahre alt und wohne in Sangerhausen.

Antje Mindl-Mohr: Seit wann machst du bei "Die Entdeckung von Neuland" mit?

Anamaria Grigoriu: Ich habe mich für dieses Projekt im Oktober 2018 angemeldet.

Yonas Alem: Ich auch.

Antje Mindl-Mohr: Ja. Ihr alle zusammen und ich auch. Wie hast du von dem Projekt erfahren?

Anamaria Grigoriu: Von meiner Lehrerin Antje.

Antje Mindl-Mohr: Hast du früher schon einmal Theater gespielt?

Anamaria Grigoriu: Nein!

Antje Mindl-Mohr: Ich habe in der Schule drei Jahre lang Theater gespielt und an der Universität habe ich bei ein paar Theaterprojekten mitgemacht. Hast du Theater gespielt, Zahra?

Zahra Mehrabani: Nein.

Antje Mindl-Mohr: Gibt es in Afghanistan Theater?

Zahra Mehrabani: Ja.

Antje Mindl-Mohr: Und Yonas, was ist mit dir?

Yonas Alem: Nein, ich spiele das erste Mal in einem Theaterstück mit. Aber in Eritrea gibt es auch Theater.

Antje Mindl-Mohr: Was bedeutet das Theaterprojekt für dich?

Anamaria Grigoriu: Dieses Projekt gibt mir die Möglichkeit, in Kontakt zu treten mit einer Kultur, die sich von meiner eigenen Kultur unterscheidet. Auch kann ich meine Fähigkeiten testen, in einer fremden Sprache zu kommunizieren, es hilft mir Deutsch zu lernen.

Yonas Alem: Ich mache bei dem Projekt mit um viele Leute kennenzulernen und dann um mein Deutsch zu verbessern.

Antje Mindl-Mohr: Wie habt ihr zusammen geprobt?

Anamaria Grigoriu: Hart. Wir waren eine sehr organisierte Gruppe und wir haben uns gegenseitig geholfen. Wir hatten individuelle Themen, machten Spiele oder arbeiteten im Team. Wir haben alle bei diesem wundervollen Projekt zusammengearbeitet.

Antje Mindl-Mohr: Ja. Das ist genau richtig.

Yonas Alem: Ja, genau.

Anamaria Grigoriu: Glück!

Antje Mindl-Mohr: Weiter geht's: Was hat gut geklappt?

Anamaria Grigoriu: Die Zusammenarbeit zwischen den Menschen hat gut geklappt. Die Gesellschaft und das Arbeitsklima waren gut und die Leute im Team haben eine wundervolle Seele!

Yonas Alem: Einheit, Liebe, Harmonie und die Kombination alles dessen.

Antje Mindl-Mohr: Was war schwierig?

Anamaria Grigoriu: Es war schwer für mich, die Emotionen in der jeweiligen Szene, die mich in meiner Seele aufwühlten, auf Deutsch auszudrücken, aber ich wurde von meinen Kollegen im Theater auf der Bühne unterstützt.

Yonas Alem: Auf der Bühne zu stehen und vor vielen Leuten laut zu sprechen war ein bisschen schwierig für mich.

Antje Mindl-Mohr: Wie war die Aufführung?

Anamaria Grigoriu: Unsere Leistung war relativ gut, aber ich muss ein wenig an meinen Emotionen und Einstellungen arbeiten.

Yonas Alem: Ja, es war ein großartiges Gefühl.

Antje Mindl-Mohr: Was wünschst du dir? Was sind deine Ziele und Träume?

Yonas Alem: Zuerst möchte ich gut Deutsch sprechen lernen, danach arbeiten, Fußballspielen und Musik machen. Das sind meine Träume.

Anamaria Grigoriu: Meine Wünsche sind, Deutsch zu lernen, um zu arbeiten und zu reisen.




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